Auch im Winter öffentlich aufs Preiner Gscheid – Lasst uns dafür aufstehn!

Neben dem Semmeringpass verbindet das 1070 Meter hohe Preiner Gscheid die Steiermark und Niederösterreich. Genau genommen das Mittlere Schwarzatal mit dem Oberen Mürztal. Auf der Passhöhe finden wir eine Mariensäule aus dem siebzehnten Jahrhundert, errichtet als Grenzstein zwischen der Steiermark und dem damaligen Erzherzogtum Österreich.

Uns interessiert das Preiner Gscheid aber nicht vorrangig aus historischen Gründen, obwohl wir uns hier auf alten Wegen bewegen, sondern aus „Bahn zum Berg“-Sicht. Wir befinden uns in den nördlichen Ostalpen, zahlreiche Touren im Rax-Schneeberggebiet beginnen und/oder enden hier. Dementsprechend voll sind die Parkplätze auf der Passhöhe, sommers wie winters.

Was uns natürlich am wichtigsten ist: Wie kommen wir mit den Öffis aufs Preiner Gscheid?

Zuerst die schlechte Nachricht: von der steirischen Seite leider gar nicht. Von der niederösterreichischen klappt das zumindest im Sommerhalbjahr von Mitte April bis Ende Oktober gut. Da bringt uns der Bus 342 vom Bahnhof in Payerbach-Reichenau bis auf die Passhöhe hinauf. Leider hat es hier für 2024 eine Ausdünnung im Fahrplan gegeben. Die letzte tägliche Verbindung ins Tal kurz nach 18 Uhr wurde gestrichen, da man sich über deren Finanzierung nicht einigen konnte. Von Montag bis Freitag sind auch einige Fahrten untertags entfallen. In Aussicht gestellt wurde, dass das ambitionierte Projekt „Rufbus Rax/Semmering“ der Gemeinde Reichenau und des Reichenauer Tourismusverbandes in die Bresche springen soll. Wir geben die Hoffnung nicht auf.

Im Winter fährt der Bus nur bis Prein an der Rax. Bis zum Preiner Gscheid sind dann noch zusätzlich 375 Höhenmeter und etwa 1 1/2 Stunden mehr Gehzeit bei der Tourenplanung mit einzurechnen. Das gefällt uns natürlich gar nicht – mehr dazu am Ende des Artikels. Denn auch in der kalten Jahreszeit gibt es zahlreiche Tourenmöglichkeiten mit Start auf dem Gscheid.

Tourenmöglichkeiten

Peter Backé, Alpinautor und Gründungsmitglied von „Bahn zum Berg“ kennt einige der lohnendsten Tourenmöglichkeiten für Winter- und Frühjahrszeit.

„Skitouren: Karlgraben-Heukuppe, Predigtstuhl-Nazrinne, Gretchensteigflanke, Langermann, diverse Rinnen und Kare am Plateau, Überschreitung der Rax mit Abfahrt durch den Großen Kesselgraben ins Höllental, oder Auffahrt mit der Rax-Seilbahn, übers Plateau zum Karl-Ludwig-Haus und Abfahrt zum Preiner Gscheid. Erreichbare Ziele mit Schnee- oder Wanderschuhen (und Grödel), je nach Schneelage: Waxriegelhaus, Schlangenweg – Karl-Ludwig-Haus – Heukuppe, Altenberg – Moassa – Preiner Gscheid, Überschreitung über die Kampalpe nach Spital oder über den Beeralplstall nach Mürzzuschlag.“

Peter Backé

Sommer und Herbst: Auch auf dem Bahn zum Berg Öffi-Tourenportal finden sich schöne Wanderungen und Bergtouren vom oder zum Preiner Gscheid:

Das Wichtigste zum Schluss

Das Preiner Gscheid zählt zu den großen touristischen Destinationen Niederösterreichs. Dass es für Menschen ohne Auto nicht ganzjährig erreichbar ist, möchten wir gerne ändern. Deshalb hat „Bahn zum Berg“ zusammen mit den Österreichischen Alpenvereinssektionen Wiener Neustadt und Weitwanderer, dem Österreichischen Touristenklub Wiener Neustadt und den Naturfreunden Hirschwang an der Rax eine Petition ins Leben gerufen.

Wir möchten der Landespoltitk vor Augen führen, wie wichtig die ganzjährige öffentliche Erreichbarkeit des Preiner Gscheids uns allen ist. Und nicht nur uns, sondern auch den zahlreichen Unterstützer:innen der Petition: Alpenverein Austria, Alpenverein Edelweiß, Alpenverein Gebirgsverein, Protect Our Winters Austria, Alpenverein Akademische Sektion Wien, Naturfreunde Wien, Naturfreunde Mürzzuschlag.

Lass uns gemeinsam aufstehn: unterstütze auch du diese Petition und verbreite sie in deinen Kreisen: https://mein.aufstehn.at/p/preinergscheid Danke!

Veronika Schöll
Veronika Schöll

Naturgenuss und Outdoor Sport verbunden mit klimafreundlicher Mobilität gehören zu Veronikas essentiellen Energietankstellen. Sie ist komplett autoentwöhnt, die umweltschonende Öffi Anreise zu ihren Touren ist für sie normal. Und sie erzählt gerne über ihre Erlebnisse.