2020 haben drei Öffi- und Bergenthusiasten die NPO Bahn zum Berg gegründet. Einer davon ist Martin Heppner-Phadoongvithee. Im folgenden Interview gewährt er uns einen sehr persönlichen Blick hinter die Kulissen seiner Arbeit für Bahn zum Berg.
Ich habe mit einem Blog begonnen, in dem ich darüber geschrieben habe, wie ich meine Wanderungen mit Bahn und Bus gemacht habe. Das habe ich sehr lange alleine gemacht. Irgendwann hat Peter Backé einen Gastbeitrag geschrieben und begonnen, in längeren Abständen Content zu liefern. Und dann habe ich Veronika Schöll kennengelernt und sie hat sofort wie entfesselt begonnen, Content zu generieren. Wessen Idee es dann eigentlich war, weiß ich nicht mehr: Wir haben zu dritt beschlossen, den Verein “Bahn zum Berg” zu gründen, weil wir uns überlegt haben, dass wir als Organisation mehr in der Sache bewegen können als Einzelpersonen.
Ehrlich gesagt finde ich es sehr entspannend, laufend an kleinen Verbesserungen zu programmieren und zu konfigurieren. Kleinigkeiten, die schnelle Ergebnisse zeigen. Das empfinde ich als befriedigend. Allerdings habe ich dann oft ein schlechtes Gewissen, weil ich irgendeine Kleinigkeit programmiert habe, statt die Projekteinreichung für das nächste Jahr zu schreiben. 🙂
Die Ideen kosten keine Kraft und kommen ganz von alleine. Was Kraft kostet, ist die Ideen auszuformulieren, andere davon zu überzeugen, Ressourcen zu organisieren und sie durch die Umsetzung zu begleiten. Das Ergebnis zu sehen – das dann typischerweise viel besser ist, als meine initiale Idee, weil so viele Menschen am Weg dazu beigetragen haben – ist dann natürlich eine Kraftquelle für neue Projekte.
Ich traue mir nicht zu, 15 Jahre in die Zukunft zu schauen. Ich kann aber sagen, dass wir zu Änderungen fähig sind, warum sollte das plötzlich nicht mehr so sein? Ich habe selber sehr lange Zigaretten geraucht. Die Wirte sind nicht alle eingegangen, nachdem man in den Lokalen nicht mehr rauchen durfte und die öffentliche Meinung zum Rauchen ist heute komplett anders als vor 15 Jahren. Im Jahr 2040 können also viele Themen, von denen wir heute glauben, dass wir sie nicht weglassen oder nicht ändern können, ganz anders bewertet werden. Hoffentlich gehört unsere Beziehung zum Automobil dazu. Was als Verbesserung begann, ist über das Ziel hinausgeschossen und hat uns eingeschränkt. Zwei Beispiele: In der Stadt nehmen die parkenden Autos den Menschen unendlich viel Platz weg und dass ich bei einer Wanderung gezwungen bin, zum Ausgangspunkt zurückzugehen, nur weil mein Auto dort steht, hat mich immer schon gestört. Das geht heute schon besser und 2040 wird es noch besser sein.
Im Hochschwabgebiet gibt es für mich eine Häufung schöner Bergtouren. Viele davon habe ich mit Didi Trummer unternommen, wo wir oft darüber gesprochen, diskutiert und manchmal darüber gestritten haben, wie wir die technische Umsetzung der automatischen Verknüpfung von Tourenbeschreibungen und Fahrplaninformationen durchführen können, die jetzt die Basis von www.bahn-zum-berg.at und www.zuugle.at ist. Dort finden sich nämlich auch alle meine Tourenempfehlungen. 🙂
Martin ist auch Tourenreporter bei Bahn zum Berg
Vielen Dank Martin, dass du dir die Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten, wir freuen uns auf viele neue coole Ideen aus der Bahn zum Berg Innovations-Schmiede!
Wenn du jetzt neugierig auf Martins Bergabenteuer geworden bist, am besten gleich hier reinschauen!
Eine ganz besondere Tour – Martin hat mit einigen Bahn zum Berg Freunden anlässlich der Erweiterung von Zuugle in den slowenischen Alpenraum im Sommer 2023 eine grenzüberschreitenden Wanderung über den Hochstuhl gemacht – findest du hier: