„Bahn zum Berg“ ist zu Gast im Parlament
„Wir haben uns gedacht, anstatt durch die Bundesländer zu touren und uns tolle Projekte anzusehen, laden wir euch in das neu eröffnete Parlament ein“, so begrüßt Marco Schreuder uns an diesem eisig kalten Mittwochvormittag im November 2023 im Parlament. Und wir sind nicht die Einzigen – rund um uns herum wuselt es von Schüler:innen und anderen Besucher:innen, die neugierig auf das neu eröffnete Gebäude sind. Draußen hat der Winter Einzug gehalten, drinnen führt uns Marco Schreuder, Mitglied des österreichischen Bundesrates (Partei: Die Grünen) durch die Gänge und Räume. „Ich habe derzeit eigentlich einen Zweitjob – nämlich Guide im Parlament“, meint er schmunzelnd.
Engagement für nachhaltigen Tourismus
„Wir“, das sind Initiativen, Vereine und Unternehmen aus verschiedenen Bundesländern, die der Einladung der Grünen Bundesrät:innen gefolgt sind. Als „local heroes“ sind wir eingeladen, unsere Erfahrungen und unsere Expertise vorzustellen. Von Bahn zum Berg sind heute Martin Heppner, Bernhard Spitzer und ich mit dabei, moralischen Support bieten drei Familienmitglieder von Martin, sein Sohn Maximilian kümmert sich um die fotografische Dokumentation des Tages.
Was uns Initiativen verbindet: Das Engagement für den nachhaltigen Tourismus in Österreich. „Da draußen“, so Schreuder, „gibt es so viele engagierte Einzelpersonen und Projekte. Von euch wollen wir lernen, euch wollen wir heute zuhören.“
Sieben Minuten für Bahn zum Berg
Der Anspruch gelingt: Nach einer abwechslungsreichen und erfrischend-humorvollen Führung durch das Gebäude und einer Mittagspause treffen wir uns im Saal im Marmorstil (leider nur gemalt) wieder. Mittlerweile sind andere Politiker:innen der Grünen und Touristiker:innen zu uns gestoßen. Vom Bundesrat sind außer Marco Schreuder auch Maria Huber, Claudia Hauschildt-Buschberger und Elisabeth Kittl beim Event mit dabei. Jede Initiative hat sieben Minuten Zeit für eine Kurzpräsentation, die Sanduhr dafür hat Schreuder extra mitgebracht.
Grüne Mobilität im Tourismus
Das Thema Mobilität im Tourismus treibt natürlich nicht nur Bahn zum Berg an. Die Gründerinnen von „bike & hike“ radeln mit ihren Gästen in der Steiermark zu Wanderungen. Elias Bohun von traivelling wiederum geht es auch um die Reise per Öffis – allerdings nicht zu Wanderungen, sondern zu Destinationen weltweit. Derzeit bastelt sein Team an einer App, die im Frühjahr online gehen soll und die einfache Buchung von Zugreisen weit über die Grenzen Österreichs hinweg ermöglichen wird. Wir sind gespannt!
Nachhaltigkeit im Tourismus bedeutet aber nicht nur grüne Mobilität. Somit sind auch die Bio-Hotels, der Nationalpark Gesäuse und die Bergsteigerdörfer eingeladen und stellen ihre Ansätze vor. Wir von Bahn zum Berg bleiben hier natürlich unserem Thema treu und fragen die Kolleg*innen immer wieder nach der Anreise per Öffis. Manchmal führt das sogar zu hoffnungsvollen Antworten: Der Nationalpark Gesäuse ist jetzt schon mit dem Zug sehr gut erreichbar und einige Bio-Hotels bieten Gästen, die per Zug ankommen, eine kostenlose Abholung vom Bahnhof und eine Ermäßigung auf den Zimmerpreis. Natürlich bleibt aber auch bei vielen noch die bekannte „Luft nach oben“.
Martin Heppner darf seine sieben Minuten für Bahn zum Berg überschreiten, weil der Beamer mehrmals ausfällt. Irgendwann ignoriert er die Sanduhr und erzählt enthusiastisch nicht nur über unser tolles Tourenportal, sondern auch über Zuugle und seine Zukunft (Italien, wir kommen!) und unsere „politische Arbeit“ wie die Petition für einen Bus ins Yspertal.
Es gibt viel Interesse an Bahn zum Berg und die Beschränkung der Redezeit für die Projekte ist weise gewählt: So bleibt nach den Kurzpräsentationen noch gemütlich Zeit zum Vernetzen und Ausklang am Buffet.
Fazit: Wir werden gehört!
Als wir das Parlament nach 17 Uhr verlassen, ist es draußen schon dunkel geworden und mindestens genauso kalt wie in der Früh. „Das war wirklich eine coole Veranstaltung“, meint BzB-Mitglied Bernhard noch zu mir, bevor sich unsere Wege trennen. Das kann ich unterstreichen: Es ist eine schöne Wertschätzung, vom Bundesrat ins Parlament eingeladen zu werden. Es ist wichtig, dass „local heroes“ wie wir einmal sichtbar(er) werden.
Und es fühlt sich zwar ungewohnt, aber auch richtig gut an, wenn Politiker:innen uns zuhören wollen.