Ich habe im Jahr 2015 ja mein Auto verkauft. Der Antrieb dazu war primär, dass ich mir ausgerechnet habe, dass ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln kostengünstiger unterwegs bin als mit meinem Auto. Das hat sich für mich bisher auch bewahrheitet – gilt aber sicher nicht für jeden, weil nicht jeder so einfach zum nächsten, hochfrequent fahrenden öffentlichen Verkehrsmittel kommt.
Die ersten paar Monate habe ich mein Auto in der Garage gelassen und ausprobiert, was ohne überhaupt möglich ist. Die erste Tour, die ich so gemacht habe, war von Losenheim aus, das ja wirklich sehr einfach und rasch zu erreichen ist: „Erste Bergtour mit Anreise per Bahn„
Nach dem Verkauf des Autos habe ich dann Wissen aufbauen müssen: Was ist möglich? Wie komme ich wohin?
Dazu habe ich mir ein paar Bücher gekauft. Eines der ersten war jenes von Peter Backé, dessen Buch mich stark beeinflusst hat, indem es mir Kombinationen aufgezeigt hat, an die ich selber gar nicht gedacht hatte.
Dazu gehört die Erkenntnis, dass es viel mehr Verbindungen gibt, als ich bis dahin gedacht hatte. Aber auch jetzt trivial erscheinende Erkenntnisse verdanke ich dem Buch: Dass man nicht zum Ausgangspunkt zurück muss, sondern Überschreitungen planen kann. Das hat natürlich zur Folge, dass der Weg insgesamt abwechslungsreicher ist – andererseits, dass ich An- und Abreise separat planen muss.
Nun hat Peter sein Buch „Wiener Hausberge mit Bahn und Bus“ überarbeitet und eine zweite Auflage herausgegeben.
Die Änderungen betreffen nicht nur die Fahrpläne, (die von Peter übrigens sowieso jedes halbe Jahr auf der Verlagsseite aktualisiert zum Download zur Verfügung gestellt werden), sondern auch die Tourenführung, die bezüglich aufgelassener Strecken und Haltestellen angepasst wurde.
Ich schreibe auf meinem Blog ja über alle meine öffentlich erreichbaren Wanderungen – auch über weniger lohnende wie „Von Gutenstein nach Puchberg“ oder sehr spezielle wie „In 24h auf einen 3000er„. In Peters Buch findest du aber die handverlesene Auswahl der besten Wanderungen, die man von Wien aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann! Dieses Buch bietet gewissermaßen eine Erfolgsgarantie.
- 50 Touren (41 Eintagestouren / 9 Zweitagestouren)
- GPX Tracks zum Download, Passwort im Buch
- Touren eingeteilt in leicht/mittel/schwer
Eine Anmerkung noch zu „In 24h auf einen 3000er„: Auf diese Idee bin ich auch durch Peter gekommen. Er hat auf Gipfeltreffen.at darüber geschrieben, dass er am Freitagabend in Wien in den Zug gestiegen ist, in Tirol auf einen Dreitausender gegangen ist und am Samstagabend wieder in Wien war. Als ich das las, war ich komplett hin und weg. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, so etwas zu probieren! Nun wollte ich es ihm aber nachmachen. Ich wollte Peter aber nicht nur imitieren, sondern sah seine Tourbeschreibung als Herausforderung: Ich habe mir daher einen anderen Dreitausender ausgesucht und schon Monate vorher alles eingeplant: Ich wollte bis Innsbruck mit dem Nachtzug fahren und dort ein Carsharing-Auto nehmen, um etwa 45 Minuten zu einem lohnenden Berg zu fahren. Wenige Wochen vor meiner Dreitausender-Besteigung kündigte der Carsharingbetreiber aber an, seinen Betrieb einzustellen. Das hat meinen Plan komplett umgeworfen und ich musste innerhalb von Tagen neu planen. Frustriert habe ich mein Dilemma auf Facebook gepostet. Am nächsten Tag hatte ich eine E-Mail mit drei verschiedenen Routenvorschlägen inklusive An- und Abreisezeiten in meinem Postfach. Dreimal dürft ihr raten, vom wem. Also habe ich die Innerhalb-von-24h-auf-einen-3.000er-und-wieder-zurück-Tour doch komplett von Peter kopiert. Gegangen sind dann Didi und ich aber doch noch selber.
Als ich die zweite Auflage jetzt das erste Mal in der Hand hielt, habe ich sie durchgeblättert: „Habe ich schon gemacht“, „Habe ich schon gemacht, sehr schön“ oder „Habe ich anders gemacht“ waren so meine Aussagen.
Es hat aber schon auch noch ein paar „Muss ich noch machen“ gegeben. Und ich glaub, die geh ich jetzt an!